Rollenspiel

Was ist das?

Nun ja, vereinfacht gesagt ist ein Rollenspiel ein Spiel, bei dem jeder Teilnehmer eine Rolle spielt – also eine Figur, auch Charakter genannt – übernimmt, ähnlich wie ein Schauspieler das tut. Es gibt verschiedene Arten des Rollenspiels – die klassische Variante ist das Pen&Paper Rollenspiel, bei dem eine/r als Spielleiter oder Meister das Spiel führt und die anderen darin interagieren. Bei PC-Rollenspielen übernimmt der Computer die Rolle des Spielleiters, dafür übernimmt der Spieler mitunter mehrere Charaktere. Liverollenspiel ist eine Variante, bei der die Spieler tatsächlich live spielen – also sich entsprechend kostümieren und agieren – und wiederum andere den Abenteuerrahmen darstellen.

Pen & Paper

Das Pen&Paper-Rollenspiel geht auf Gary Gygax und Jeff Perren zurück, die Anfang der 70er Chainmail erfanden, das erste Pen&Paper Rollenspiel der Welt. Basis waren die bis dahin beliebten TableTop – Schlachtenspiele.

Beim Pen&Paper führt jeder Spieler „seinen“ Charakter, der nach einem Regelwerk erstellt worden ist, das ihn grob beschreibt. Insbesondere Fähigkeiten (wie Umgang mit dem Schwert, Schmieden oder Zaubern) und Eigenschaften (wie Stärke oder Intelligenz) werden durch Zahlenwerte ausgedrückt, auf die in bestimmten Situationen mit einem Würfelwurf geprüft wird.

Es gibt verschiedene Philosophien, wie der Charakter gemacht wird. Eine Möglichkeit ist es, sich eine Figur auszudenken und zu beschreiben und anschließend den Charakter daraufhin zu „bauen“, also die Werte entsprechend der Vorstellung einzustellen. Eine andere Variante – und die von Lastknightnik bevorzugte – ist es, einen Charakter auszuwürfeln und auf der Basis der zufällig ermittelten Werte eine Figur entstehen zu lassen.

Der größte Vorteil bei der ersten Variante ist der, dass sich der Spieler nicht mit ungewollten Schwächen seiner Figur herumschlagen muss, sondern genau den Typen spielt, den er haben möchte. Der größte Nachteil hierbei ist, dass Spieler dazu neigen, sich einen Munchkin zusammen zu bauen, einen Power-Charakter, der die größtmöglichen Vorteile aus dem Regelwerk zu ziehen versucht.

Der größte Vorteil der zweiten Variante ist, dass sich so eine interessante Figur entwickeln kann, die der Spieler ebenso kennenlernen muss wie der Rest der Gruppe. Damit ergeben sich manchmal interessantere, rollenspielerische Ansätze. Der größte Nachteil ist der, dass der Spieler nicht unbedingt den Charakter spielt, den er sich vorstellt. Das kann zu Frust führen und im schlimmsten Fall den Spieler aussteigen lassen.

Ablauf

Sind die Charaktere ausgewürfelt und ausgerüstet beginnt das Spiel. Der Spielleiter erzählt eine Geschichte, die Spieler interagieren in dieser mit ihren Charakteren. Je nach Situation spielt der Spielleiter alle Figuren des Abenteuers und stellt diese dar – die sogenannten NPC/NSC (Nicht-Spieler-Charaktere). Also beispielsweise den Auftraggeber, einen Händler oder eben auch die Gegner. Kommt es zu Kampfsituationen, so sprechen die Würfel – die Werte der Charaktere und Gegner und die eingesetzten Waffen ergeben im Verbund mit dem Regelwerk ein „gegeneinander würfeln“, bei dem die erzielten Werte interpretiert werden.

Für Ihr Rollenspiel erhalten die Charaktere Erfahrung, die sich wiederum je nach Regelwerk direkt oder indirekt in Steigerungen der Werte übersetzen lassen.

Die meisten Rollenspielrunden leben von skurrilen Ideen und absurden Würfelergebnissen, die meist nicht ganz so bierernst von allen Beteiligten interpretiert werden.

Eine Runde dauert im Durchschnitt einen Abend oder Nachmittag lang.

Die Welten

Rollenspiele können in jeder beliebigen Umgebung gestaltet werden. Es gibt Science-Fiction Settings wie beispielsweise Star Trek oder Cyberpunk, Fantasy Future wie Shadowrun oder Star Wars, klassische Fantasy wie die Forgotten Realms (D&D) oder Aventurien (DSA), Kriegsszenarien, historische Szenarien oder auch spezielle Parallelwelten – Settings wie Vampire zum Beispiel. Die Melvaunt-Kampagne ist in eine modifizierte Variante der Forgotten Realms eingebunden.

Liverollenspiel

Liverollenspiel funktioniert recht ähnlich. Hierbei werden allerdings die Figuren aus dem Abenteuer, also die NPC, von Darstellern gespielt. Man unterscheidet dabei Festrollen und Springer – Festrollen bleiben das ganze Spiel über erhalten, Springer hingegen sind meist für Kämpfe oder kleine Zufallsbegegnungen vorgesehen.

Die Spielercharaktere (SC) gestalten ihren Charakter selbst und spielen diesen im Verlauf einer Convention, die meist ein ganzes Wochenende dauert. Die NSC spielen von der Spielleitung vorgegebene Figuren und erschaffen damit den Hintergrund des Abenteuers. Je nach Spielleitung haben die NSC dabei mehr oder weniger Freiheiten bei der Ausgestaltung ihrer Figuren.