Die Suche nach einem Beweis (Teil 3)

– Melvaunt Abenteuer-Kampagne Teil I –

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6. Kapitel: Somonas Haus

Das Haus und seine Umgebung sind auf Karte 6 näher dargestellt. Wenn die Spieler das Haus näher untersuchen, stellen sie folgendes fest:

Es gibt eine recht hohe Mauer um das Grundstück herum. Am Tor stehen zwei Wachen und als ihr vorsichtig durch dasselbe peilt, könnt ihr mindestens eine Patrouille sehen, die den Garten abläuft. Dann verscheuchen euch die Wachen auch schon wieder. Das wird ein harter Brocken…

Die Spieler müssen irgendwie versuchen, da hineinzukommen. Die Patrouillen haben eine Frequenz von 6 Minuten, aber da es zwei sind, kommen an jeder Stelle alle drei Minuten zwei Wachen vorbei. Die Fenster im Erdgeschoss sind alle vergittert. Wie die Spieler da hineinkommen wollen, ist ihre Sache…

Grundsätzlich können die Spieler die Wachen ausschalten, wenn sie das unauffällig tun, sollte das gelingen. Danach können sie versuchen die Wände zu erklimmen und in eines der oberen Stockwerke einzubrechen. Bei Nacht haben sie gar keine schlechten Chancen.

Eine Alternative wäre das Eindringen tagsüber als Boten oder dergleichen. Gestehen Sie den Spielern ein bisschen Freiheit zu, das sollte schon klappen.

Somona ist prinzipiell nicht da, wenn die Charaktere ankommen.

Beschreibung des Anwesens (Karte 6):

0A: In diesem Lagerraum sind zwei gelangweilte Wachen und ein paar Vorräte Die Treppe führt zur Falltür im Büro.

0B: In der Schatzkammer befinden sich: 246.000 GM, 125.000 PM, 561.000 SM sowie mehrere Rüstungen (zwei davon magisch), Waffen, Schmuck, Edelsteine (auch drei Ionensteine) und so weiter in diversen Kisten, Regalen und aus Rüstungsständern. Alles hat ein Schloss und ist auch abgesperrt.

Somona ist sehr reich. Die Spieler werden aber wohl kaum an die Schatzkammer herankommen und vor allem nicht die ganze Kammer plündern können.

Das Erdgeschoss:

1A: Im Eingangsraum sind stets zwei Wachen anwesend.

1B: In der Garderobe hängen alle möglichen Mäntel, Schuhe und Hüte.

1C: Somonas Empfangszimmer ist eine halbe Bibliothek, aber es sind kaum wertvolle Bücher dabei. Ein riesiger Schreibtisch und die Stühle lenken von der Falltür im Boden ab, die unter einem Teppich versteckt sind.

1D: Der Speisesaal ist prächtig ausgestattet.

1E: In der Küche ist stets die Köchin und ihre beiden jungen Gehilfinnen anwesend.

1F: Hier schlafen stets 1W4 Wachen

Der erste Stock:

2A: Hier schlafen die drei Diener Somonas

2B: Hier ist der Ofen des Hauses uns ein großer Waschraum eingerichtet

2C: Hier befindet sich Somonas großartige Bibliothek. Hinter dem Buch: Weisheit in der Staatskunst der Zentarim von Somona von Zentil ist ein Schloss, das die Geheimtüre öffnet.

2D: Hier schläft die weibliche Dienerschaft

2E: Dies ist der prächtig ausgestattete Schlafraum von Somona

2F: Hier liegt in einer kleinen Schatulle ein Vertrag zwischen Somona und den Zentarim. Deswegen sind die Spielercharaktere hier…

7. Kapitel: Das Gespenst

Auf dem Rückweg werden die Spieler von zwei Männern aufgehalten, die schwere Knüppel tragen und Schutzgeld wollen. Bevor die Spieler überhaupt etwas tun können, lesen Sie bitte folgendes vor:

Als ihr nach euren Waffen oder eurem Geld greifen wollt, wächst hinter den beiden Kerlen ein dunkler Schatten. Bevor ihr reagieren könnt, seht ihr etwas silbern aufblitzen und dem rechten der beiden klafft plötzlich der Hals auf, ein Schwall Blut tritt hervor und er kippt lautlos um. Der zweite hat sich ein wenig zur Seite geworfen und starrt den Dolch an, der ihm aus der Brust ragt. Dann versucht er seinen Knüppel zu heben, um auf den Schatten einzudreschen, aber etwas kleines, silbernes surrt durch die Luft und bleibt in seiner Stirn stecken. Es ist ein Stern aus Metall.
Der Schatten greift sich die Lederbeutel an den Gürteln der beiden und ihr hört es leise darin klimpern. Dann taucht er seinen Finger kurz in das Blut der Toten und malt ein Zeichen auf ihre Stirn.
Er blickt euch an und ihr seht, dass alles an ihm schwarz ist, selbst das Gesicht ist nicht zu erkennen. Das einzig wirklich erscheinende sind seine dunklen Augen. Er nickt euch kurz zu und streckt dann seinen Arm zu einem nahegelegenen Dach aus. Ein Seil schießt hervor und Sekunden später ist die Gestalt verschwunden.

Die beiden sind definitiv tot, der Dolch ist verschwunden, nur der Wurfstern ist noch immer in der Stirn des Toten. Wenn Sie aus dem Kapitel 3 die Sequenz „Der Überfall“ benutzt haben, so könnten die beiden Männer hier da dabei gewesen sein (Sofern die Spieler die Typen nicht umgelegt hatten).

Das Zeichen wird hier noch nicht erklärt, sieht aber aus wie ein Pfeil mit einem Sack statt Federn.

8. Kapitel: Das Ende bei Gorm Edelbrecht

Wenn die Spieler dann zu Gorm Edelbrecht gehen, um den Beweis abzuliefern, lesen Sie bitte folgendes vor:

Ihr betretet das Geschäft, das mehr wie die Bibliothek eines verrückt gewordenen Magiers aussieht. Überall stapeln sich Bücher und Schriftrollen, die Regale sind vollgestopft mit allem Möglichen, von weiteren Blättern über gebündelte Papyrusrollen bis hin zu riesigen Wälzern mit steinhartem Ledereinband. Der Raum wird in seiner Mitte von einem großen Schreibtisch dominiert, hinter dem ein kleines, bebrilltes Männchen fast verschwindet.
Der Mann blickt auf, als ihr eintretet. „Seid mir gegrüßt! Was kann ich für euch tun, werte Herrschaften?“
Gorm wird ganz aufgeregt, wenn er den Beweis und die Verschwörerliste bekommt.
„Jaja, genau das wollten wir. Das ist ja unglaublich! Sogar Halmuth ist dabei. Ich… oh!“ Er blickt zu euch auf und sagt dann etwas ruhiger: „Wir danken euch. Hier habt ihr jeder 75 Goldmünzen. Kehrt ins Lager zurück und schlaft euch ein wenig aus. Boreilas wird euch sicherlich bald weitere Anweisungen geben können. Oder ist noch was?“

Gorm wird gerne Fragen beantworten, aber er weiß nicht wo sich Boreilas aufhält oder wird gar sagen, wer er ist. Das bleibt sein Geheimnis. Auch weiß er nichts über das Gespenst. Wenn die Spieler (was aber besser nicht geschehen sollte) versuchen, ihn zu foltern, wird Gorm einfach zu Staub zerfallen und damit tot sein.

Gorm kann allerdings (Wie im Stadtplan auch beschrieben) Bücher und Schriftrollen identifizieren – gegen eine unbescheidene Gebühr. Falls die Spielercharaktere solche Dienste brauchen (z.B. weil sie einige der magischen Bücher geklaut haben).

Wenn die Spieler dann in das Lagerhaus zurückkehren (Wenn sie es nicht tun, wird ein Trupp Wachen sie mit Schlafgiftpfeilen beschießen und zurück schleppen), lesen Sie bitte folgendes vor:

Ihr betretet das staubige Lagerhaus und schließt die Türe hinter euch. Boreilas erscheint im Spiegel und lächelt zufrieden. „Gut gemacht, meine Freunde. Jetzt tretet einfach ein und genießt eure wohlverdiente Ruhe. Ich sehe euch aber bald wieder.“
Mit diesen Worten verblasst er und ihr könnt wieder den Besprechungsraum sehen, aus dem ihr in die Stadt gekommen wart.

Damit ist das erste Abenteuer beendet. Die Spieler erhalten 500 EP, wenn sie die Liste gebracht haben, 1500 EP, wenn sie den Beweis ohne oder nur mit minimalem Blutvergießen bekommen haben. Aber es sollten EP abgezogen werden, wenn sie nicht freiwillig zurückkehren.

Die Suche nach einem Beweis (Teil 2)

– Melvaunt Abenteuer-Kampagne Teil I –

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2. Kapitel: Der Auftrag

Ihr befindet euch jetzt in einem großen, viereckigen Raum, in dem ein Tisch mit vier Stühlen steht. Auf diesem Tisch befinden sich vier Kristallgläser, eine Karaffe steht auf einem kleinen Beistelltischen an der Wand. In einem Regal auf der gegenüberliegenden Seite liegt etwas Ausrüstung (der Rest, den ihr noch bei euch tragen solltet). Die Falltüre, durch die ihr herein geklettert seid, schließt sich lautlos und ohne euer Zutun und verschwindet dann.
In der Mitte des Tisches steht ein hölzerner Rahmen, der vier Spiegel würfelförmig einfasst. Von oben kann man hinein blicken, der Würfel ist innen hohl.
Boreilas erscheint in jedem Spiegel. „Setzt euch doch bitte. Es tut mir leid, wenn ich euch ein wenig in die Irre geführt habe, meine Freunde, aber es ist mir in Augenblick leider unmöglich, euch persönlich zu treffen.
Ihr habt den Test bestanden, und ich möchte dazu sagen, dass wir alle sehr stolz auf euch sind. Wer „wir“ sind, braucht ihr im Moment noch nicht zu wissen. Ihr habt bewiesen, dass ihr die Schläue und Tatkraft besitzt, die wir benötigen und euer Schaden soll es natürlich nicht sein, ihr werdet reichlich entlohnt werden, wenn ihr ein paar Dinge für uns tut.
Das mit eurem Gedächtnis tut mir leid, aber leider wärt ihr vielleicht zu unabhängig geworden, wenn wir euch so gefragt hätten. Das heißt, eigentlich haben wir euch so gefragt, und ihr habt eingewilligt, diese Einschränkungen vorübergehend hinzunehmen. Damit ihr glaubt, dass wir es ehrlich mit euch meinen, findet ihr in euren Rucksäcken die Verträge, die wir mit euch geschlossen haben.“
Boreilas wartet einen Moment, als ihr nach euren Rucksäcken kramt und die Verträge herausholt. Anscheinend stimmt es.
„Wenn ihr euch überzeugt habt, dann habe ich den ersten Auftrag für euch. Doch dazu muss ich erst noch einige Dinge erklären. Bitte seht her.“ Der Mann verschwindet und an seiner stelle erscheint ein Stadtplan. „Dies ist Melvaunt. Die Familien, die ich euch bereits nannte, beherrschen diese Stadt. Es sind, wenn man so will, große Handelsgilden, wobei es so ist, dass die Bruils die Kontrolle über die Armee haben und die Nanthers die Kontrolle über die meisten Viertel sowie den Rat. Die Leiyraghons haben ihren großen Einfluss dadurch errungen, dass sie über die Geldwechsler und Pfandleiher das Münzsystem kontrollieren.
Den Nanthers sagt man nach, dass sie gerne Bündnisse mit den Mächtigen und Großen eingehen, ohne sich um Moral und Anstand zu scheren. Die Bruils gelten als grausame Tyrannen, die gerne das Leben von Untergebenen opfern, um dadurch ihre Pläne zu verwirklichen. Den Leiyraghons wird nachgesagt, durch rigide Kontrolle der Finanzen bewusst alle Bürger schädigen zu wollen.
Allerdings haben die Leiyraghons nur ein Viertel wirklich unter ihrer Kontrolle. Dieser Kontrollbereich schwindet nun aber zusehends. Ihr seid in Besitz einer Karte, welche die Bereiche zeigt, die von den verschiedenen Familien kontrolliert werden.“
Boreilas erscheint wieder und rollt den Stadtplan, den er euch vor die Nase gehalten hatte, wieder ein.
„Zwischen den Handlangern der Familien kommt es häufig zu Handgreiflichkeiten, Verletzte und Tote auf den Straßen, die im Grenzgebiet liegen, sind leider ein gar nicht mal so seltener Anblick. Die Armee kümmert sich nur darum, wenn es um Streitigkeiten geht, die das Territorium der Bruils bedrohen könnten.
Dieses zwar grausam erscheinende, aber notwendige Gleichgewicht der Kräfte verschob sich allerdings vor kurzem. Seit neuestem kommt es zu brutalen Übergriffen im Viertel der Leiyraghons, offenbar machen also die anderen Familien Druck. Wenn dieses Gleichgewicht zerstört würde, wäre Melvaunt eine reife Frucht, welche die Zentarim dann nur noch zu pflücken bräuchten. Das würde das Gleichgewicht der Kräfte am Mondsee wiederum in Gefahr bringen.
Also müssen wir handeln, diesmal zugunsten der Leiyraghons. Der letzte Übergriff war die Zerstörung eines Seilergeschäftes, bei der auch einer der Angreifer getötet werden konnte. Es handelte sich um einen Agenten der Nanthers.
Wir müssen jetzt Unordnung in die Reihen der Nanthers bringen, und Somona zu diskreditieren ist der geeignete Weg. Wir vermuten sehr stark, dass er eine Absprache mit den Zentarim getroffen hat. Da er keinerlei Dokumente in seiner Schreiberei im Schloss hat, vermuten wir, dass er entweder bei seinem Mädchen im „Haus der tausend Sinne“ oder aber in seiner privaten Behausung einen schriftlichen Beweis haben muss. Niemand trifft eine Absprache mit den Zentarim, ohne das irgendwie zu fixieren, dafür sind diese viel zu verschlagen und zwielichtig.
Sucht nach diesem Beweis und bringt ihn zu Gorm Edelbrecht, einem Schreiber meines Vertrauens im Westviertel. Ebenso wie den Standort des Freudenhauses und des Hauses von Somona müsst ihr herausfinden, wer noch alles mit ihm unter einer Decke steckt. Es muss Aufzeichnungen darüber geben, wer sich alles mit den Zentarim getroffen hat. Wenn Ihr so wollt, eine Liste der Verschwörer. Anschließend kehrt hierher zurück. Ihr habt hier alles, was ihr benötigt. Wenn ihr der Türe an der Westseite folgt, findet ihr Zimmer, eines für jeden. Dahinter befindet sich eine Vorratskammer, ein Waschraum und eine Bibliothek, die euch vielleicht interessieren könnte. Es gibt jedoch keinen Ausgang für euch. Ich werde euch teleportieren. Ihr werdet in einem Lagerhaus in der Stadt erscheinen. Dorthin könnt ihr auch einfach zurückkehren. Wenn ihr bereit seit, tretet einfach durch den Spiegel an der Wand.
Eure Zukunft könnte sich für euch und uns lohnen. Es gibt drei Familie und drei [oder Anzahl der Spieler] Agenten. Wir werden das Gleichgewicht wieder herstellen und wir werden die Zentarim lehren, ihre Klauen nach dem Leben friedlicher Bürger auszustrecken. Wir werden sie und die Erinnerung an sie auslöschen. Wer die Vergangenheit beherrscht, kontrolliert die Zukunft. Und wer die Zukunft kontrolliert, der beherrscht die Vergangenheit. Macht euch auf, sobald ihr fertig seit…“
Eine Wand beginnt zu flimmern und löst sich dann auf. Dahinter erscheint ein großer Spiegel, der euch am Tisch sitzend zeigt, nur leicht verzerrt.
Boreilas sieht euch an. „Habt ihr noch irgendwelche Fragen?“

Boreilas beantwortet jede Frage so gut er kann, nur keine Fragen die sich auf ihn, seine Hintermänner, die Geschichte der Charaktere, das Verhältnis von ihm zu den Leiyraghons bzw. zu den anderen Familien oder auf Details zu diesen Themen beziehen.

Die Bezahlung beträgt 50 GM für jeden Charakter, außerdem bekommen sie die Erlaubnis, aus dem Haus von Somona mitzunehmen, was ihnen gefällt, weil es dann eher wie ein Raub aussieht. Nur sollten die Spieler nach Möglichkeit davon absehen, eine Spur aus Leichen zu hinterlassen.

Sobald alle Fragen beantwortet sind, sollten die Spieler durch den Spiegel treten. Damit beginnt Kapitel 3.

3. Kapitel: Ankunft in der Stadt

Wenn die Charaktere den Spiegel betreten, lesen Sie bitte folgendes vor:

Um euch herum scheint sich nichts zu verändern. Der Spiegel zeigt das Innere eines Lagerhauses, Staub scheint überall zu liegen und es ist offensichtlich, dass dieses Lagerhaus schon länger nicht mehr benutzt wurde.
[Name des ersten Charakters] tritt in den „Spiegel“ hinein und sofort wieder heraus. Es gibt praktisch keinen Übergang, von einem Moment auf den anderen steht ihr bereits im Lagerhaus. Hinter euch steht ein großer Spiegel, der in einer Ecke schon blind geworden ist, er zeigt nur euch, wie ihr vor ihm steht.

Egal was die Spieler tun, der Spiegel bleibt einfach das, was er ist: Ein Spiegel. Er ist auch ein guter Indikator dafür, ob die Spieler ihren Auftrag geschafft haben oder nicht, solange sie daran noch arbeiten, bleibt dieses Ding ein Spiegel. Erst, wenn Boreilas hat, was er verlangt, wird er sie wieder zurück teleportieren.

Im Lagerhaus selbst ist nichts besonderes zu sehen: Alte Kisten mit Holz, mit etwas Kohle, einige Kisten enthalten Stofftücher oder halb vermoderte Kleidung. Sobald die Spieler das Lagerhaus verlassen, lesen Sie bitte folgendes vor:

Vor dem Lagerhaus führt ein kleiner Weg auf eine Straße hinunter. Es ist Mittag, die Sonne scheint recht fröhlich durch den wolkenlosen Himmel. Ihr folgt dem Weg und wendet euch dann automatisch nach links, auf den größten Lärm zu. Nach einigen Sinn verwirrenden Biegungen und Kreuzungen erreicht ihr den Marktplatz.
Ein bunter Trubel herrscht hier, Verkäufer, die lautstark ihre Waren anpreisen, Soldaten, die in kleinen Grüppchen patrouillieren, Kinder, die spielen und hunderte Leute, die sich unterhalten.

Es ist hier nun der Beginn des Abenteuers. Der Stadtplan von Melvaunt wird auf Karte 2 dargestellt. Die Spieler müssen als allererstes herausfinden, wo sich das Bordell befindet (direkt am Marktplatz – Welch Glück und Zufall…) und wo Somona wohnt (Nr. 88). Außerdem sollten sie etwas über Philipp Nanther (Nr. 52) herausfinden.

Wo Somona wohnt sollte einfach herauszufinden sein: Man könnte ja einfach als Bote auftreten und in ein paar Tavernen fragen (dabei erfährt man, dass Somona vielleicht auch bei 52 ist). Im folgenden wird davon ausgegangen, dass es den Abenteurern irgendwie gelingt, herauszubekommen, wo was ist.

Szenen aus der Stadt

Folgende Szenen können Sie jederzeit einbauen, um den Beinahe-Kriegszustand in der Stadt zu schildern. Es steht Ihnen selbstverständlich frei, weitere zu erfinden, aber übertreiben Sie es nicht mit dem Krieg… das kommt noch.

Der Überfall:

Ihr folgt der Hauptstraße. Auf dem Bürgersteig ist jede Menge los, die Straße selbst ist allerdings nur mäßig belebt. Gelegentlich kommen Fuhrwerke oder einzelne Reiter dort entlang, aber insgesamt ist es eher ruhig.
Etwa hundert Meter vor Euch könnt Ihr zwei Wachen vor dem Eingang einer großen Kaufmannsvilla stehen sehen. Sie ignorieren die Fußgänger, die einen weiten Bogen um sie machen und scheuchen jene, die sich nicht so verhalten, ein wenig zur Seite.
Plötzlich hört Ihr hinter Euch lautes Hufgetrappel. Drei Reiter preschen mit hoher Geschwindigkeit die Straße entlang und an Euch vorbei. Auf der Höhe der Wachen zücken sie plötzlich Kurzbögen und beginnen zu schießen. Sie haben vielleicht zwei Schüsse lang Zeit, dann sind sie auch schon wieder verschwunden.
Nachdem die Leute zuerst auseinander gespritzt waren, als die Reiter zu schießen begannen, laufen sie nun bei den zusammengesunkenen Wachen zusammen. Wenig später marschiert aus dem Haus eine größere Anzahl von Wachen und bildet einen grimmigen Ring rund um die gefallenen Kameraden. Nachdem die beiden gefallenen Wachen ins Haus gebracht worden sind löst sich die Menschenmenge eher desinteressiert wieder auf…

Die meisten Zuschauer zucken nur mit den Schultern, wenn die Spieler sie ansprechen. Das sieht man hier öfter. Der Besitzer des Hauses ist ein Tuchhändler der Nanthers. Die Stadtbewohner schütteln nur den Kopf auf die Frage, wer dahinter stecken könnte.

Die Racheaktion:

Ihr hört ein lautes Klatschen und Stöhnen, als Ihr an einer kleinen Seitengasse vorbeikommt. Ein rascher Blick zeigt Euch, dass sechs Männer in den Uniformen des Melvaunter Militärs einen jungen Mann umringen und ihn zwischen sich hin und hertreten.
Einer der Soldaten bemerkt Euch und zieht seine Waffe. „Das geht Euch nichts an. Verschwindet!“

Die Spieler können sich trollen und dem Jungen später helfen, die Sache komplett ignorieren oder die Soldaten zu einem Kampf provozieren. Dabei besteht eine Chance von 1 auf 10 pro Runde, dass die Soldaten Verstärkung bekommen. Kriegen sie keine und die Charaktere besiegen die Wachen und verstecken die Leichen, so werden sie keine Probleme bekommen – hier verschwinden öfter mal welche. Der Junge stellt sich als Oswin Leiyraghon vor – er hatte kein Schutzgeld bezahlen können und wollte auch seine Frau nicht den Wachen als Ersatz überlassen.

Drogengeschäfte:

Am Rande des Marktplatzes fällt Euch eine seltsame Szene auf: Zwei ziemlich verstohlen wirkende Figuren tauschen Beutel miteinander aus – und die Wache daneben scheint die Sache eher zu bewachen, als zu verhindern.

Die beiden handeln gerade mit Drogen, einer ist aber ein Agent der Bruils der gerade versucht, einem Drogenhändler der Leiyraghons eine Falle zu stellen – gehen die Spieler auf die Szene zu werden sie von der Wache lange genug aufgehalten und mit Fragen belästigt, dass die beiden verschwinden können.

Ruhe und Ordnung

Ihr kommt gerade an einem Gasthaus vorbei, aus dem lautes Rufen und das Klirren von zerberstendem Ton dringt. Noch ehe Ihr entscheiden könnt, ob Ihr dem nachgehen wollt oder nicht, fliegt ein Mann in Rüstung und Uniform der Melvaunter Stadtwache aus dem Fenster neben der Eingangtüre und bleibt bewusstlos im Staub liegen.

Die Spieler können das ignorieren oder nachsehen. Wenn sie nachsehen lesen Sie bitte folgendes vor:

Im Inneren der Kneipe herrscht ein vollkommenes Durcheinander. Ein Kaufmann in feinem Tuch wird von zwei Stadtwachen festgehalten, die sichtlich unschlüssig sind, was sie nun tun sollten.
Vor ihnen prügeln sich fünf weitere Soldaten wie die Wilden, einer schwingt sogar ein abgebrochenes Stuhlbein. Schließlich lassen die beiden Soldaten zögernd den Kaufmann los und stürzen sich ins Handgemenge. Der Kaufmann wiederum ergreift seine Chance und flieht.

Er wird nicht mit den Charaktere sprechen und sofort Fersengeld geben. Die Spieler können die Wachen natürlich auseinanderzubringen versuchen oder sie allesamt niederschlagen. Der Wirt wird nur etwas von einem Streit und Schutzgeld murmeln, aber sich nicht dazu äußern. Ebenso wenig die Wachen. Wenn die Spieler auf die Idee kommen, weitere Soldaten zu alarmieren werden die prügelwütigen Kameraden eingesackt und zur Kaserne gebracht: Man nimmt die Aussagen der Charaktere auf, wird aber nur darauf hinweisen, dass weitere Ermittlungen nötig sein und sich sonst nicht zur Sache äußern.

4. Kapitel: Im Haus der 1000 Sinne

Hier sollen die Spieler folgendes erledigen:

  • Kontakt mit Juliette knüpfen
  • Über Juliette Kontakt mit Aurum und Jeanne herstellen um an die Informationen zum Standort der beiden Beweise zu gelangen.
  • Notfalls die Mädchen befreien.
  • Den Geheimgang zum Gasthaus Der Überblick finden und nutzen.

Das Haus ist mit Karte 3 näher vorgestellt und bezeichnet. Wenn die Spieler das Haus betreten, lesen sie bitte folgendes vor:

Euch empfängt als erstes eine Mischung verschiedener und nicht zueinander passender Parfüms, als ihr an dem Rausschmeißer vorbei durch den Vorhang tretet. Das Innere ist in ein einladendes Rot getaucht, seltsame Möblierung schmückt die Wände.
Ihr werdet sofort von einige Mädchen begrüßt, die euch zu einer kleinen Ecke führen, die mit weichen, sehr langen Sesseln ausgestattet ist. Auch ein Getränk folgt ohne eure Bitten, ein wohlschmeckendes, aber offensichtlich stark alkoholisches Getränk.
Nach einer gewissen Zeit, die auch sicherlich nicht langweilig war, kommt ein kleiner Gnom auf euch zu. Er verbeugt sich und spricht euch an: „Guten Tag, edle Herrschaften. Wir all eure Wünsche erfüllen. Wenn ihr unsere Mädchen wollt sehen, dann folgen mir zu großem Saal. Wenn haben besondere Wünsche, einfach sagen, ich euch erfüllen all eure Wünsche. Mädchen nicht teuer, aber Mädchen sehr gut.“

Je nach dem, wie nun die Spieler reagieren, wird sich hier natürlich unterschiedliches abspielen. Informationen über einen Kunden gibt es natürlich bei dem Gnom nicht. Aber eines der Mädchen, eine gewissen Juliette (NG, Halbelfe, w, liebenswürdig) ist bereit, für ihre Flucht und 100 GM zu verraten, wo Somona seinen Schlüssel untergebracht hat und welches Mädchen ihm am meisten zu Diensten war.

Vielleicht sollte daher einer der Charaktere Juliette „zugeteilt“ bekommen.

Somona hatte drei der Mädchen am liebsten: Jeanne (eine zierliche Halbelfe), Aurum (eine blonde Menschenfrau) und Lea (Halbelfe guter Statur). Diese Mädchen sind sehr still und dürfen eigentlich keinem anderen Kunden präsentiert werde, sie leben mehr oder weniger eingesperrt. Juliette kann den Charakteren aber einen Zugang verschaffen – entweder heimlich gegen das Versprechen, aus der Stadt gebracht zu werden oder aber offen beim Gnom gegen entsprechend viel Geld.

  • Jeanne kennt den Ort des Büros von Somona (sie musste ihm dort oft dienen) und weiß, dass dort eine Bibliothek in der Nähe sein muss.
  • Aurum kennt dafür den Standort des Geheimganges im Keller zum Haus von Philipp Nather.

Lea ist ein Sonderfall. Der fette Gnom steht auf sie und vermietet sie ohne Somonas Wissen gelegentlich an andere, ausgewählte Kunden. Lea erhält für diese Dienste mehr Geld, damit sie schweigt. Sie kennt allerdings keine besonderen Geheimnisse im Moment und steht auch nicht zur Verfügung. Sie ist gerade unterwegs und macht Besorgungen.

Alle Mädchen wollen aber unbedingt fliehen. Sie erzählen die schlimmsten Geschichten über Somona (Etwa die Hälfte davon darf auch gelogen sein) und wollen fliehen. Für ihre Flucht geben sie gerne die Informationen heraus.

Falls und wie die Spieler die Flucht organisieren wollen, ist ihre Sache. Die Karte über das Gebäude gibt Auskunft über die Schwierigkeiten. Außerdem sollten die Spieler bedenken, dass jede Stunde in dem Bordell eine Menge Geld (3W4 GM/Stunde) kostet, das ihnen sehr wohl berechnet wird.

Wenn die Spieler auf die Idee kommen sollten, das Bordell zu betrügen, werden sämtliche Wachmannschaften darauf aufmerksam gemacht und die Spieler früher oder später eingefangen und mit 50 Peitschenhieben bestraft. Wenn sie sich das Geld, sollten sie es nicht haben, bei Boreilas vorher leihen wollen, dann ist das kein Problem, er wird im Lagerhaus zu kontaktieren sein. Aber er wird darauf bestehen, dass die Spieler dieses geliehene Geld abarbeiten. Das wird noch öfter geschehen müssen, auf diese Art sollen die Spieler längerfristig an Boreilas gebunden werden.

Beschreibung des Anwesens

Es folgte ein Beschreibung der einzelnen Räume (Karte 3). Die Räume sind nach den Stockwerken benannt. 0 bedeutet Keller, 1 bedeutet Erdgeschoss, 2 bedeutet 1.Stock, 3 bedeutet 2.Stock.

Der Keller

0A: Wenn die Spieler die Türe vorsichtig öffnen, lesen Sie bitte folgendes vor:

Schon von außerhalb habt Ihr Stimmen vernommen. Als ihr die unabgeschlossene Türe vorsichtig öffnet, könnt Ihr vier eher dickliche Frauen sehen, die offensichtlich in eine lebhafte Unterhaltung verstrickt sind, während sie Wäsche waschen oder in Körbe legen, vermutlich um sie später draußen aufzuhängen.
Eine der Frauen erblickt Euch, dreht sich herum und stemmt die Hände in die Hüften. ″Wer seid Ihr?″, ruft sie und die anderen drehen sich ebenfalls herum. ″Habt Ihr Euch verirrt oder wollt Ihr die alte Elise mieten?″

In diesem Raum werden die Kleider der Mädchen gewaschen Das Bordell läuft gut genug, um die Einstellung von ein paar Waschweibern zu rechtfertigen. Die Frauen sind alle recht dick und nicht zu Gesprächen bereit. Wenn sie die Spieler im Keller sehen, werden sie sie freundlich, aber bestimmt wieder nach oben schicken.

0B: Dies ist das „Spielzeuglager“. Hier wird allerlei Kram für sexuelle Spiele gelagert.

0C: In diesem Lagerraum finden sich nur ein paar alte und nicht besonders edle Gewandungen, viel wichtiger ist aber der Ausgang der hier aus dem Bordell nach Nordnordwest führt. Zudem ist eine der Kisten Hohl und Leer und tarnt nur den zugang in den Geheimgang zum Gasthaus „Der Überblick“.

0D: Dies hier ist der Waschraum für die Mädchen, es stehen im ganzen 25 Badezuber aus Holz auf dem Boden und ein großer Ofen dient zum Heizen des Wassers. Es befinden sich stets 1W4 Mädchen hier und baden gemeinsam.

0E: Hier befindet sich die Schatzkammer des Bordells. Dem Raum ist ein kleiner zweiter vorgebaut worden, in dem sich stets 1W4 Soldaten der dritten Stufe befinden, welche die Türen bewachen. Sie tragen jeweils ein Kettenhemd, ein Langschwert und ein Schild und benötigen, wenn die Spieler unvermutet eindringen, eine volle Runde, um kampfbereit zu sein. Sie haben jeweils 21 Trefferpunkte.

1W4 Wachsoldaten
TP: 21
RK: 4
ETW0: 18
SCH: 1W8 (Langschwert)
Angriffe: 1
EP: je 150

Innerhalb der Schatzkammer befinden sich 2.460 GM, 4.980 SM, 400 EM und 2.300 KM in verschiedenen Kästchen. Außerdem einige Schmuckstücke wie etwa 30 Ketten zu je 1W100 GM Wert, 20 Ringe zu je 3W20 GM Wert (Darunter zwei Schutzringe + 1) und eine Rüstung in Gnomengröße (ein Kettenhemd +1) und sechs Langschwerter, 500 Flugpfeile sowie drei Tartschen.

Das Erdgeschoss

1A: Der Gastraum ist der größte Raum des Hauses. Es gibt hier zwar ein paar Tische, aber normalerweise werden die Gäste auf Liegemöbel verfrachtet und werden nach Wunsch gefüttert. Selbst essen am Tisch ist hier eigentlich nicht allzu üblich. Jeder eintreffende Gast wird vom Besitzer begrüßt und auch, soweit es auf die Schnelle geht, überprüft. Dann wird jedem ein Mädchen zugeteilt. Änderungswünsche sind natürlich erlaubt und wenn man es sich leisten kann, auch mehrere Mädchen.

1B: Die Küche ist der Ort, an dem stets alle Nahrungsmittel zubereitet werden. Hier laufen ständig Mädchen ein und aus und 12 Köche sind mit dem Kochen oder Zubereiten von Speisen beschäftigt.

1C: In diesem Lager werden lediglich Lebensmittel gelagert.

1D: Dies ist das Büro und der Schlafraum des Gnoms, durch einen Vorhang voneinander getrennt. Er bewahrt sehr wohl Notizen über seine Stammkunden auf, aber nicht über Somona. Er scheint eine Sackgasse zu sein. Er wird auch unter Folter nichts gestehen, statt dessen einen sinnlosen Spruch von sich geben und daraufhin versterben. Ein posthypnotischer Befehl durch einen Zentarim – Magier.

1E: Das Zimmer 1 enthält eigentlich in Hauptsache ein großes, schönes Bett und ist für zwei bis sechs Personen geeignet.

1F: Das Zimmer 2 enthält eigentlich in Hauptsache ein großes, schönes Bett und ist für zwei bis sechs Personen geeignet.

1G: Dieses Zimmer 3 ist etwas größer und enthält neben dem großen Bett auch einen gepolsterten Tisch und eine ausstaffierte Bar, die ebenfalls ausgepolstert ist. Wenn gewünscht, können hier Orgien von bis zu 12 Personen gefeiert werden. Der Raum kostet aber zusätzliche Miete.

Der 1. Stock:

2A: Diese Zimmer sind alle ziemlich gleich ausstaffiert: Ein Doppelbett, ein Tisch, zwei Stühle, ein Schrank und ein Fenster. Meist im klassischen Ambiente.

2B: Diese beiden größeren Zimmer sind für drei bis vier Leute gedacht.

2C: Dieses Zimmer ist das von Juliette, die hier drin regelmäßig Orgien feiern mußte, es sei denn, Somona war da. Sie war zwar nicht unbedingt sein Lieblingsmädchen, da sie eigentlich lesbisch ist und von daher mehr als Komparsin zusammen mit Aurum diente, aber sie wird natürlich gezwungen, auch mit Männern zu schlafen. Deshalb will sie fliehen.

2D: Das Zimmer von Jeanne. Die hat hier eigentlich nur gelebt, sie durfte keine anderen Freier empfangen, von Somona mal abgesehen.

2E: Der Privatraum von Aurum, die hier mit Männern schläft (ohne das Wissen von Somona) und auch gelegentlich mit Juliette, wenn es ihr Dienstplan erlaubt.

Der 2. Stock:

3A: Dies ist der Raum von Lea, die Lieblingshure von Somona. Auch hier werden gelegentlich Orgien gefeiert, deshalb gibt es für den Gnom hier einen Raum, von dem aus er gucken kann.

3B: Der Gnom hat hier für sich und für spezielle Gäste einen Beobachtungsraum einbauen lassen (30 GM/Stunde) um Lea zuzusehen, was diese aber nicht weiß.

3C: Wenn ganze Gruppen zu Gast sind, die zusammen bleiben wollen, dann ist dieser Raum dafür reserviert. Er kostet zusätzlich 50 GM/Stunde

5. Kapitel: Im Gasthaus Der Überblick

Hier sollen die Spieler folgende Punkte erledigen:

  • Über den Geheimgang in das Büro von Philipp Nanter eindringen
  • Die Liste mit den Konferenzteilnehmern finden und mitnehmen.
  • Nicht den Beweis für die Abmachung von Somona finden.

Das Haus ist in Karte 4 detaillierter erklärt.
Wenn die Spieler über den normalen Eingang hereinkommen, lesen Sie bitte folgendes vor:

Vor euch eröffnet sich ein geschäftiges Gasthaus. Der Gastraum ist gut besucht, aber ihr könnt noch ein paar freie Tische sehen. Kellner laufen in die Küche um kurz darauf mit dampfenden Speisen oder einer Palette Humpen wieder zurückzukommen. Ihr setzt euch an den Tisch und seht dem Treiben eine Weile zu, dann erscheint ein Kellner um eure Bestellung aufzunehmen.

Die Spieler werden wie alle anderen Gäste behandelt. Nanther weiß noch nicht, dass sie gegen ihn arbeiten. Sie können auch gerne Zimmer mieten, um an das Konferenzzimmer zu gelangen. Dieses ist aber abgeschlossen. Sollten die Spieler versuchen, das Schloss zu knacken, wird eine magische Alarmfalle losgehen, die in wenigen Sekunden Philipp Nanther und in 1W4 Runden sechs Stadtwachen anlockt. Das Zimmer lässt sich nur über den Geheimgang unauffällig betreten.

Wenn Die Spieler über den Geheimgang (Karte 5) kommen, lesen Sie bitte folgendes vor:

Ihr bewegt euch vorsichtig durch den niedrigen Gang. Ein gewisser Luftzug läßt eure Fackel flackern, doch plötzlich faucht der Wind stark auf und ihr hört ein feuchtes Gleiten vor euch. Eure Fackel geht beinahe aus, und ihr könnt im Dunkeln vor euch zwei rote Lichtpunkte wahrnehmen. Dann normalisiert sich das Feuer wieder und ihr könnt ein Skelett mit einem Widderschädel sehen, das auf euch zu tritt. „Losung?“, fragt es und schwenkt dabei seinen rostigen Säbel.

Da die Spieler das Wort nicht kennen, müssen sie wohl kämpfen. Das Wort lautet: „Cyric“

Tyrannoswache:
TP: 22
RK: 7
ETW0: 15
Schaden: 1W6
Bes. Angriffe: Magisches Geschoss (alle 3 Runden)
Bes. Vert.: Halber Schaden durch Klingen- oder Spitzenwaffen. Vertreibung wie Gruftschrecken. Zauber: Flimmern
EP: 975

Wenn die Spieler dann den Gang geschafft haben, lesen sie bitte folgendes vor:

Ihr steigt die Treppen hinauf und findet euch in einem kleinen Raum wieder, der von allen Seiten geschlossen ist. Eine Treppe führt weiter nach oben. Im Raum ist es sehr warm, das liegt wohl an dem Kamin, der hier durchführt. Schließlich seit ihr oben, doch auch hier scheint es keine Türe zu geben.

Etwas suchen fördert einen kleinen Hebel zutage, der so geschickt in eine Wand eingelassen ist, dass man ihn fast nicht sieht. Wenn man an ihm zieht, schwingt das Bücherregal lautlos zur Seite und die Spieler können den Raum betreten.

Der Raum vor euch ist mindestens 10 Meter lang und gute 6 Meter breit. Ein großer Tisch mit sechzehn Stühlen daran dominiert ihn in der Mitte. Die Wände sind mit ein paar Bildern behängt zwischen denen Fackeln in ihren Haltern stecken. Hinter euch schwingt das Bücherregal lautlos wieder zu.

Die Bilder sind teilweise relativ wertvoll. Aber ein Raub würde darauf hinweisen, das die Spieler hier gewesen sind. Der Schlüssel steckt in einem Buch, das die Aufschrift Weisheiten und Lehren für die Staatskunst trägt. Einige andere Titel sind: Wissen ist Macht, Goldenes Zeitalter des Tyrannos, Feuer und Flamme und andere Weisheiten der Feuerebene

Das Wissen ist Macht ist ein Leitfaden der Einsicht. Das Buch über Tyrannos enthält einen Zauber: Tyrannoswache/Horrorwache erschaffen. Aber diese gehören zu den Graden 5 bzw. 7. Das Feuer und Flamme-Buch ist eine Attrappe. Wenn man daran zieht, öffnet sich die Türe wieder.

Beschreibung des Anwesens

Der Keller:

0A: Dieser Raum ist alt, staubig und enthält außer der Geheimtüre und der Treppe nichts von Interesse.

0B: Hier befindet sich das Getränkelager, also 50 Fässer Bier, 3 Fässer Wein, ein großes Faß Dünnbier und sechs Fässer Most.

0C: Dies ist das Lebensmittellager. Hier gibt es natürlich viel zu essen, aber sonst nichts von Interesse.

Erdgeschoss:

1A: Gastraum: Der große Gastraum bietet Platz für bis zu 100 Gäste

1B: In der Küche sind stets 4 Köche und 4 Gehilfen tätig. Die Gehilfen eilen ständig zu den Lagern in den Keller, deshalb ist der Gang stark frequentiert

1C: Das Büro von Nanther. Er hat hier auch Aufzeichnungen über die Konferenzen in einem kleinen verschlossenen Kästchen (Gibt 500 EP, wenn die Spieler es mitnehmen). Das hat Boreilas ebenfalls haben wollen.

1. Stock:

2A: Der Konferenzraum ist oben genauer beschrieben

2B: Diese große Suite bietet einem Paar viel Platz

2C: Diese große Suite bietet einem Paar viel Platz

2D: Philipp Nanther hat hier sein privates Quartier, das doch recht spärlich eingerichtet ist, ganz unpassend eigentlich….

2. Stock

3A: Die Einzelzimmer sind nicht gerade luxuriös, aber ordentlich mit einem Bett, einem Tisch mit zwei Stühlen und einem kleinen Schrank.

3B: Hier schläft die Dienerschaft. Es sind stets 2 Schlafende anwesend. Unter ihren Betten befinden sich Kisten mit ihren bescheidenen Habseligkeiten (je 1W20 SM)

3C: Hier schlafen die vier Köche. Unter ihren Betten befinden sich ihre Ersparnisse (1W10 GM)

3D: Dieser gemauerte Raum hat eine Türe aus Metall, die mit Holz verkleidet ist. Hier befinden sich die Schätze von Philipp: 4.000 GM, 6.700 SM, 12.500 KM und ein paar Ringe (je 1W20x2 GM). Alles ist ordentlich in Truhen verpackt.

3E: Diese Suite ist besonders teuer, aber auch sehr schön eingerichtet.

Wenn alles eklappt hat, haben die Spielercharaktere nun die AUfzeichnungen über die Konferenzen. Die Abmachung, also den „rauchenden Colt“ haben sie aber noch nicht. Das geschieht nun im nächsten Teil...

Die Suche nach einem Beweis (Teil 1)

– Melvaunt Abenteuer-Kampagne Teil I –

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Das erste Abenteuer – geplanter Verlauf der Handlung

Herzlich willkommen bei meiner kleinen Mondseekampagne. Den Überblick über den Verlauf der Gesamthandlung finden Sie im 28 Seiten starken Informationsheft für den Spielleiter, weitere Informationen habe ich versucht, ebenfalls zur Verfügung zu stellen.

Die ersten Versionen dieses Abenteuers haben gelegentlich für Verwirrung gesorgt, weswegen ich nun nach und nach Überarbeitungen erstelle. Auch das dauert natürlich seine Zeit und von daher bitte ich um ein wenig Geduld.

Wir befinden uns im Jahr 1367 nach Taliser Zeitrechnung und Boreilas hat die Spielercharktere auserwählt und will sie zunächst einem Test unterziehen. Nachdem die Spieler das bestanden haben sollen sie als erstes einen Beweis erbringen, dass Somona Abmachungen mit den Zentarim getroffen haben. Boreilas gibt ihnen dazu einen Tipp: Somona hat drei auserwählte Prostituierte im Edelbordell Das Haus der 1000 Sinne. Dort sollen die Spieler eindringen und Kontakt mit den drei Auserwählten Lea, Aurum und Jeanne aufnehmen, dabei hilft ihnen die schöne Juliette gegen ein gewisses Entgelt und ihre Flucht.

Von Lea werden die Spieler nichts erfahren können, aber Jeanne und Aurum erweisen sich als Goldgrube. Von Jeanne werden sie erfahren, dass Somona einen geheimen Büroraum neben seiner Bibliothek hat, wo er seine wichtigen Dokumente aufbewahrt. Aurum wiederum musste Somona oftmals bei seinen Konferenzen aufwarten. Sie weiß nicht, worum es dabei ging, aber sie weiß dafür, dass es einen geheimen Gang zwischen dem Haus der 1000 Sinne und dem Gasthaus Der Überblick gibt, den Somona immer dann benutzt, wenn er vermeiden will, dass ihn jemand ins Gasthaus gehen sieht. So kann es keine Verbindung zwischen ihm und den möglicher Weise überwachten Agenten der Zentarim geben und aller Verdacht fällt auf seinen Cousin, den Wirt Philipp Nanther.

Im Gasthaus werden die Spieler Philipp Nanthers Aufzeichnungen über die Konferenzen finden (das sind vor allem Abrechnungen, aber auch der eine oder andere Name) und herausfinden, dass sich hier kein Vertrag befindet. Also müssen sie doch noch in Somonas Turm einbrechen. Das ist eine schwierige Aufgabe, da die Spieler außen alleine 8 Wachen ausschalten müssen und dann den Turm unauffällig erklettern müssen. Ein Frontalangriff scheidet also normaler Weise aus.

Haben die Spieler alles geschafft werden sie von Boreilas in die Intrigenwelt Melvaunts hineingezogen, allerdings ohne einen echten, eigenen Einfluss in der Stadt aufzubauen. Dafür gibt es dann die Nebenhandlungen und -abenteuer.

Der geplante Verlauf ist also:

  1. zunächst einmal der Trainingsparcours
  2. Bordell, Informationen finden
  3. Geheimgang zum Überblick
  4. Plündern des Konferenzraumes im Überblick
  5. Einbruch bei Somona
  6. Abschluss bei Gorm Edelbrecht und im Lagerhaus.

In diesem Abenteuer werden die Charaktere in die Stadt Melvaunt eingeführt und sollen ein wichtiges Dokument stehlen. Dabei werden sie gleichzeitig mit Gerold (RN, m, MEN, DIE 3), dem „Geist“ des Ostviertels zusammentreffen. Doch zuvor müssen sie sich einer strengen Prüfung unterziehen.

1. Kapitel: Eine schwere Prüfung

Ihr erwacht langsam in einem steinernen Raum. Ein bitterer Geschmack liegt auf euren Zungen und euer Kopf scheint den Puls der Zeit mit zu tanzen. Der kreisförmige Raum um euch herum besteht komplett aus Steinwänden, es gibt weder Türen noch Fenster.[Anzahl der Spieler] Liegen, auf denen ihr euch gerade befindet, stehen an den runden Wänden. Ihr blickt euch gegenseitig an, anschließend in den großen Spiegel, der zwischen den Liegen steht. Weder die anderen, noch euch selbst habt ihr je gesehen. Als ihr in eurem Gedächtnis herumkramt, bemerkt ihr, dass euch alles fehlt: Eure Namen, euer Leben, alles ist weg. Naja, nicht alles. Ihr erkennt eure Art, [z.B. einen Elf, einen Menschen mit leicht elfischem Einschlag, und einen normalen Menschen]. Plötzlich verändert sich das Spiegelbild und ein einzelner Mann in einer schwarzen Kutte, die mit Gold bestickt ist, erscheint. Euch selbst könnt ihr nicht mehr darin sehen. Der Mann hat einen geradezu pedantisch rasierten Bart rund um den Mund herum und trägt sein braunes Haar lang. Er gibt euch ein, zwei Minuten, um ihn zu betrachten, dann beginnt er zu sprechen: „Ich grüße euch. Mein Name ist Boreilas. Ich weiß, ihr habt viele Fragen, aber zunächst einmal solltet ihr euch ein wenig frisch machen und vielleicht auch etwas würdevolleres anziehen.“ Ihr blickt an euch herunter und stellt fest, dass ihr bis auf einen groben Leinensack nichts anhabt. Eure bloßen Füße sind auf dem erbärmlich kalten Lehmboden schon fast taub geworden, ohne, dass ihr das bisher bemerkt hättet. Der Mann beginnt wieder zu sprechen, ein leises Lächeln huscht über seine sonst eher ausdruckslose Miene. „Geht einfach durch die Türe und zieht euch etwas an. Ein paar Tränke stehen auch bereit, sie werden helfen, eure Kopfschmerzen zu beseitigen.“ Mit diesen Worten verblasst der Mann wieder und ihr könnt eure eigenen Spiegelbilder wieder sehen. Dann schwingt der Spiegel nach hinten und eröffnet euch einen Durchgang zu einem weiteren Raum. Hier stehen drei spanische Wände, an denen kleine Spiegel hängen. Der Raum selbst ist sechseckig geformt. Ein weiterer großer Spiegel euch gegenüber dominiert diesen Raum. Ein kleiner Tisch steht etwas abseits, darauf befindet sich eine wertvoll aussehende Glaskaraffe und vier Kristallgläser. Auch ein kleiner Laib Brot und etwas Schinken liegen auf einem Brett. Als ihr euch den kleinen Spiegeln nähert seht ihr, dass sie immer nur ein Spiegelbild zeigen. Jeder Spiegel weist euch die Zugehörigkeit zu, jeder trägt das Portrait von einem von euch. Darunter stehen Namen. Eure Namen, vermutlich. Hinter den Spanischen Wänden befindet sich Kleidung und kleine Ledersäckchen mit persönlichen Utensilien sowie etwas Geld.

Die Charaktere können sich jetzt ankleiden, die Spieler sind hoffentlich schon angekleidet. Wenn sie danach nicht freiwillig etwas essen oder trinken möchten, wird Boreilas im Spiegel erscheinen und sie höflichst dazu auffordern. Will ein Charakter nicht, dann ist das eben so.

Sobald die Charaktere fertig sind, erscheint er wieder im Spiegel und erklärt:

„Ich möchte euch nun erklären, warum ihr hier seid. Ihr seid ausgewählt worden, das Schwarze Netzwerk von unserer schönen Stadt fernzuhalten. Wir haben nun schon seit Monaten den Einfluß dieser üblen Bande zu spüren bekommen, und so schön langsam wird das normale Leben gefährlich. Sicherlich werde ihr euch fragen, wer dieses Schwarze Netzwerk ist. Es handelt sich bei ihnen um eine große Macht im Westen von hier, die versucht, die Kontrolle über ihre Nachbarn zu übernehmen. Ganze Königreiche wie Cormyr oder Sembia sind davon bedroht. Sie bezeichnen sich selbst als die Zentarim und ihre Vorgehensweise wird nicht besonders häufig durch Gewalt dominiert, vielmehr versuchen sie, ihre Ziele durch Unterwanderung zu erreichen. Zwar haben sie viele Soldaten, aber sie waren schon in der Vergangenheit militärisch nicht oft erfolgreich. Ihr befindet euch in der Stadt Melvaunt, die Stadt der Schmiede am Mondsee. Hier herrscht ein Rat der Fürsten, der in Hauptsache von drei großen Familien kontrolliert wird: Den Bruils, den Nanthers und den Leiyraghon. Der Leiter des Rates ist ein alter Mann, der Fürst Envoy Dundeld Nanther, der nicht mehr ganz bei Verstand sein soll. Wir vermuten seit langem, dass er eigentlich von Somona, seinem Berater gesteuert wird und einige äußerten die Behauptung, das Somona ein Agent der Zentarim sein soll. Das müssen wir beweisen. Seid ihr dazu fähig?“

Wenn die Spieler das bejahen, kommt er zum Training, wenn sie es verneinen, wird er behaupten, dass er das schon glaubt, und kommt dann zum Training.

Der Mann nickt euch zu, dann meint er: „Wir wollen nun testen, ob ihr wirklich dazu in der Lage seid. Hinter einer dieser Wände befindet sich eine Reihe von kleineren Aufgaben, die ihr erfüllen müsst. Viel Glück!“ Mit diesen Worten verblasst er und ihr steht alleine da.

Jetzt beginnt das Trainingsspiel. Es ist in zehn Abschnitte unterteilt, die alle durchlaufen werden müssen. Die Bereiche auf Karte 1 sind mit den Buchstaben A-J angegeben.

Zum Trainingsspiel als solches gibt es nicht allzu viel zu sagen. Grundsätzlich ist es so, wenn die Spieler an einem scheitern müssen sie wieder von vorn anfangen. Sie als Spielleiter können sich selbstverständlich entscheiden, diese Tortur nicht zu machen sondern beim Scheitern einfach nur die Aufgabe wiederholen zu lassen oder aber sogar – im umgekehrten Fall – zum Beispiel die Bedingungen zu erschweren (oder zu erleichtern).

Das Ziel der ganzen Geschichte ist, dass die Spieler ein Gefühl dafür kriegen, wie sich ihre Charaktere spielen und wie sie miteinander klarkommen. Ist die Gruppe schon eingespielt erübrigt sich das natürlich und Sie können sogar auf das Trainingsspiel verzichten.

A) Die geheime Türe

Als erstes müssen die Spieler die Geheimtüre finden, die überhaupt zu dem Trainingsbereich führt. Jeder Elf kann sie bei einer 1 auf 1W6 wahrnehmen, bei 1-3 auf 1W6, wenn er explizit danach sucht. Wenn sie erst einmal gefunden ist, schwingt sie automatisch auf. Der Finder der Türe erhält 50 EP

B) Die Messerfalle

Vor euch erstreckt sich ein kurzer Gang, der in einen langgestreckten Raum mündet. Schon von hier aus könnt ihr ein regelmäßiges Scharren von Metall auf Stein vernehmen. Als ihr den Raum betretet, seht ihr einen dünnen Steg aus Stein, der durch einen See aus grünlicher, Blasen werfender Flüssigkeit verläuft. Etwa auf der Mitte des Stegs stoßen von beiden Seiten lange, scharf aussehende Messer in den Gang. Ein Durchkommen erscheint euch schwierig

Jeder Plan der Spieler, die Messer aufzuhalten, sollte gelingen. Die Messer (auf jeder Seite acht Stück) stoßen auf einer Tiefe von 30 Zentimetern (also zu tief um darunter durch zu kriechen) wie auch auf einer Höhe von 1,60 Metern und dazwischen zu. Man kann durch eine geschickte Kombination von Springen und Ducken durchkommen, durch Geschwindigkeit und eine Menge Glück, oder aber durch einen verrückten Plan. Der See an den Seiten besteht aus kochender Säure, die Spieler sollten hier auf keinen Fall hinein treten. Wer hinein tritt erleidet 2W4 SP durch Säure, wer von einem Messer getroffen wird, 1W6 SP und muss eine GE-Probe schaffen, um nicht in die Säure zu fallen

Wer durchkommt, erhält 100 EP, wer eine glänzende Idee hat, um die Falle auszuschalten, (wie z.B. Die Säure mit der Karaffe auf die Messer zu geben) bekommt 150 EP

C) Die verschlossene Türe

Nachdem ihr die Messerfalle hinter euch gebracht habt, gelangt ihr in einen Gang, der nach links biegt. An seinem Ende steht ein kleines Tischchen, auf dem sich diverse Gegenstände befinden. Dietriche, eine Werkzeugset für Diebe, Wurfanker, Kletterhaken, ein Seil, ein Rucksack und eine Spiegelstange. Der Gang biegt hier wieder nach links, ein paar Meter in dieser Richtung steht eine große Doppelflügeltür.

Die Türe ist verschlossen. Die Spieler können die ganzen Werkzeuge mitnehmen und das Schloss knacken (Mithilfe der Diebesfähigkeit). Wer das Schloss knackt, bekommt 50 EP.

Sollten die Charaktere keinen Dieb unter sich haben (Was im Verlauf des Abenteuers und der Kampagne aber nicht ganz so ideal wäre), können Sie mit einer Kombination aus GE- und IN-Proben vielleicht diese Option überbrücken. Alternativ kann man die Türe auch mit Gewalt öffnen.

Haben sich die Spieler bereits ein Diebesset gekauft, so liegt hier natürlich keines herum. Das ist als kleiner Anfangsbonus gedacht.

D) Der Kampf

Hinter der Türe befindet sich ein weiterer Tisch. Auf ihm liegen diverse Waffen und Rüstungen [Die der Spieler. Wenn die Spieler sich die Waffen etc. anlegen, lesen sie bitte folgendes vor:] Nachdem ihr euch gerüstet habt, verschwindet die Wand vor euch und gibt den Blick auf einen weiteren schmalen Gang frei, der in einen Würfelförmigen Raum mündet. Als ihr den Raum betretet, wachsen plötzlich [Anzahl der Spieler + 2] in Kettenhemden gekleidete Soldaten aus dem Boden, die euch sofort angreifen.

Diese Soldaten sind Illusionen. Sie werden von jeder Waffe getroffen und die Treffer, die sie landen, sind nicht echt, was aber erst nach dem Kampf deutlich wird. Wenn ein Charakter „fällt“, also imaginär auf 0 TP reduziert worden ist, müssen die Spieler wieder von vorne anfangen, ohne für die bisher gelösten Aufgaben noch einmal EP zu bekommen. Die Werte der Soldaten lauten wie folgt:

Krieger:
TP: 5
RK: 8
ETW0: 20
SCH: 1W6 (Kurzschwert)
EP: je 75

Die Krieger verschwinden sofort, nachdem sie besiegt wurden. Sie hinterlassen keine verwertbaren Schätze, da sie ja nur eine Illusion sind. Der Kampf ist zur Auflockerung gedacht, neigt aber dazu, schief zu gehen. Warum kann ich Ihnen auch nicht sagen, aber hier passieren immer die unmöglichsten Dinge. Sie sind gewarnt!

E) Die Illusion

Nachdem ihr die Soldaten besiegt habt, seht ihr euch um. Der Raum scheint keinen weiteren Ausgang zu haben. Als ihr euch umdreht, seht ihr auch keinen Eingang mehr. Ihr habt vollkommen die Orientierung verloren. Wo geht es hinaus?

Die Spieler sollen herausfinden, wo es weitergeht. Das geht auf verschiedene Art und Weise. Die einfachste besteht darin, mit den Händen an allen Wänden entlang zu fahren (50 EP). Jeder trickreiche Weg oder auch der Einsatz von Magie (zum Beispiel Magie entdecken) bringt 100 EP.

F) Die Mauer

Als ihr die Illusion überwunden habt und durch den kurzen Gang getreten seid, spannt sich vor euch ein kleiner Raum auf, der durch eine Wand aus Holz geteilt wird. Diese Wand ist etwa 3 Meter hoch, also zu hoch, um einfach darüber zu springen.

Die Spieler können entweder darüber Klettern (Fähigkeit), wobei sie diejenigen unter ihnen, die das nicht können, irgendwie mitnehmen müssen. Oder aber sie probieren es mit roher Gewalt. Die Holzwand hat 150 TP (50 SP reichen für einen Durchgang) und RK 5. Klettern bringt 100 EP, Gewalt 50 EP. Wer jedoch eine geniale Idee hat (Trittstufen hinein schlagen oder so) bekommt 150 EP.

G) Die Patrouille

Vor euch steht wieder einer dieser Spiegel. Boreilas erscheint und nickt euch zu. „Ihr seit nun schon sehr weit gekommen, meine Freunde. Nun erwartet euch eine ganz andere Prüfung.“ Der Spiegel schwingt zu Seite und gibt den Blick auf ein kleines Gangstück frei, das sofort nach links abbiegt. „Hinter diesem Gang erwartet euch ein großes Tor. Doch es ist bewacht. Und zwar von zwei Soldaten, mit denen ihr unmöglich fertig werden könnt. Ihr müsst heimlich an ihnen vorbei. Viel Spaß!“ Mit diesen Worten verblasst er wieder und mit ihm auch das Licht, das euch bisher so sicher den Weg gewiesen hat. Ihr hört jetzt die schweren Schritte von gepanzerten Soldaten auf Patrouille.

Der Gang trifft ein paar Meter weiter auf einen breiten Quergang. Allerdings liegt er völlig im Dunkeln, so dass sich die Spieler bis zu dem großen Gang bewegen können, ohne entdeckt zu werden (sofern sie nicht gerade besonders laut rufen oder so) Lesen Sie dann bitte folgendes vor:

Der breite Gang erstreckt sich in beide Richtungen etwa 30 Meter weit. In regelmäßigen Abständen zu etwa 8 Metern ist ein Fackel an der Wand angebracht. Am rechten Ende des Ganges befindet sich ein großes Tor, am linken nur eine kahle Steinwand. Zwei Soldaten in vollen Plattenrüstungen, die mit Hellebarden bewaffnet sind, patrouillieren nebeneinander mit schweren Schritten durch den Gang.

Wenn ein Spieler mit BF 12 wartet, bis die Soldaten an ihm vorbei sind, eine Stärkeprobe schafft und bis zur Türe rennt, wird er nicht bemerkt. (200 EP)

Wenn sich die Spieler etwas einfallen lassen, wie zum Beispiel die Sehschlitz der Helme der Soldaten zu schließen (Mit Stoff, Wachs oder dergleichen), haben sie zwei Runden Zeit, durchzuschlüpfen, bevor die Wachen sie sehen. Sie werden verfolgt, wenn sie das Tor nicht wieder leise schließen (Was etwa eine halbe Runde dauert) (250 EP)

Die Soldaten sind im offenen Kampf tatsächlich nicht zu besiegen. Auch sie sind nur eine Illusion und können nicht getroffen werden, allerdings können sie sehr wohl imaginären Schaden austeilen. Sollten die Spieler Boreilas Warnung in den Wind schießen und es dennoch probieren, so stellen Sie den Kampf einfach dar als hätten die Soldaten einen ETW0 von 1 und RK -8.

H) Die Moral

Hinter dem Tor knickt der Gang nach rechts ab und erweitert sich ein paar Schritte später zu einem kleinen Raum, an dessen Seite vier große Truhen stehen, die offenbar bis zum Rand mit Gold und Edelsteinen gefüllt sind. Dazwischen stehen Wasserkrüge. Euch gegenüber befindet sich eine große Türe, auf der steht: „Nehmt, was ihr braucht“.

Die Türe ist magisch verschlossen. Sie lässt sich nur mit dem Wasser öffnen (in ein Loch neben der Türe gießen) öffnen. Wenn die Spieler etwas von dem Gold einstecken, löst es sich sofort auf und sie werden wieder an den Anfang teleportiert und dürfen noch einmal von vorne anfangen, ohne für die bisherigen Aufgaben noch einmal Punkte zu bekommen. Jeder Spieler, der zuerst die Türe untersucht und damit auch auf den Mechanismus stößt, erhält 200 EP.

Natürlich ist die Prüfung Blödsinn weil jeder Spieler sofort weiß, was gemeint ist. Aber weiß das auch jeder Charakter? Ist eine Frage guten Rollenspiels.

I) Wasserwandeln mit Tarzan

Vor euch erstreckt sich ein großer See. Als ihr vom Rande des Ganges darauf blickt, seht ihr ein Schild auf seinem Grund, auf dem steht: „Bitte nicht stören“. Der See ist recht groß und abgesehen von eurem Vorsprung könnt ihr nicht viel erkennen. Das der Ausgang irgendwo vorne links sein muss, ist klar, denn dort brennt ein Fackel. Plötzlich entzündet sich eine Fackel nach der anderen rund um den See und ihr seht, dass die hohe Decke aus Holz ist. Der See selbst hat aber kein Ufer.

Die Lösung besteht darin, entweder an der Wand entlang mit den Kletterhaken zu kraxeln (200 EP), oder aber einen Pfeil, an dem das Seil befestigt ist, in die Decke zu schießen und sich zum Ausgang hinüber zu schwingen (GE-Probe und ST-Probe) (300 EP). Wenn die Spieler das Wasser irgendwie aufschrecken, wird ein fürchterliches Wesen hervorbrechen und sie zur Flucht veranlassen. Sie können es dann zehn Minuten später noch einmal probieren.

J) Das Finale

Ihr wendet dem See den Rücken zu, als ihr im Gang vor euch plötzlich einen Spiegel bemerkt. Boreilas gibt sich die Ehre. „Sehr gut, meine Freunde, wirklich sehr gut. Ihr habt fast alle Prüfungen bestanden. Nun aber noch das Finale. Vor euch liegt eine kleine, befestigte Anlage aus Holz. In ihrer Mitte befindet sich eine Leiter nach oben, da müsst ihr hinauf. Aber leider wird diese Festung von 12 Kriegern bewacht. Keine Angst, sie sind nicht echt, also könnt ihr sie problemlos töten. Eure Aufgabe ist es, da hin zu kommen, ohne das einer von euch fällt. Außerdem könnt ihr unmöglich einen Kampf mit allen beginnen, das wäre für euch nicht zu schaffen. Also bewegt euch heimlich, still und leise hinein. Ich sehe euch dann oben!“ Mit diesen Worten verblasst er wieder und der Spiegel schwingt zu Seite. Vor euch erstreckt sich ein ziemlich großer Raum. Von eurem Standpunkt aus führt eine recht steile Rampe zum Boden der Höhle. In ihrer Mitte befindet sich die von Boreilas angesprochene Festung. Ihre Maße sind nur schwer abzuschätzen, aber ihr könnt vermuten, dass jede Seite dieser Festung etwa 30 Meter lang und 5 Meter hoch ist. An jeder Ecke brennt eine Fackel, um die Umgebung zu erleuchten. Oben, hinter den „Zinnen“ könnt ihr Wachen patrouillieren sehen, eine für jede Mauer. Das Tor ist an einer Seite, die für euch kaum zu sehen ist, was wahrscheinlich ein Glücksfall ist, da am Tor zwei Wachen mit Hellebarden stehen. Damit habt ihr schon sechs Wachen entdeckt. Wo die anderen sechs sind, ist für euch nicht ersichtlich.

Die Spieler sind jetzt ganz auf ihr Können angewiesen. Ein Alarm bedeutet das sofortige Scheitern der Aufgabe und die Spieler fangen noch einmal von vorne an (Nur das Finale muss noch einmal wiederholt werden). Innerhalb dieser Festung befindet sich in der Mitte die Leiter, die von einem einzelnen Wachposten bewacht wird, und vier Gebäude. Zwei Patrouillen zu je drei Mann bewegen sich stets durch das Innere. (Siehe Plan)

Die Spieler müssen alle Wachen, bis auf die am Tor ausschalten, sonst kommen sie unmöglich die ewig lange (ca. 80 Meter hohe) Leiter hoch. Außerdem sollten sie die Armbrüste zerstören, weil ansonsten die Torwachen die Spieler auf der Leiter als Zielscheiben missbrauchen könnten…

Jede Wache trägt ein Kurzschwert, eine leichte Armbrust und einen Lederpanzer. Die sonstigen Werte lauten:

12 Krieger:
TP: 5
RK: 8
ETW0: 20
SCH: 1W6 (Kurzschwert) / 1W4 Armbrust
Angriffe: 1
EP: je 75

Wenn die Charaktere dann alles erledigt haben und oben ankommen, gelangen sie zu Kapitel 2.